Diese Frage stelle ich gerne Paaren, die mir sagen: Sie haben besseren Sex, weil sie nicht verheiratet sind. Erstaunlich ist: Bisher hat mir noch keines dieser Paare eine Antwort darauf gegeben. (Wer will, kann dies gern per Kontaktformular oder Kommentar tun.)
Bis dahin behaupte ich ganz frech: Paare, die lange Jahre zusammen leben und behaupten, „ohne Trauschein sind sie glücklich“, machen sich über mögliche Konsequenzen keine Gedanken. Vielleicht hat das den Vorteil, dass diese Paare unbekümmerter sind.
Tatsächlich ist die Natürlichkeit eine der Eigenschaften, die die Liebe frisch halten. Doch die Horrorvorstellung vom Partner, der einen Unfall hat und an den Rollstuhl gefessel ist, ist gar nicht weit her geholt. Es braucht keinen Unfall. Manchmal reicht eine Krankheit, ein Hüftleiden oder das Alter, um dem Thema Sex einen Riegel vorzuschieben.
Wer einige Zeit zusammen ist, verbringt nicht nur gute Zeiten, sondern auch schlechte miteinander. Manch einer mag sagen, es sei nur die moralische Verpflichtung, die uns bei einem erkrankten Partner bleiben lässt.
Wäre da nicht die Liebe, die uns das Gegenteil beweist. Wirkliche Liebe kann viel Leid ertragen. Viel mehr, als wir Menschen glauben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wieviele Klippen eine Ehe umschiffen kann und muss. Das bereits Geschaffte wirft man nicht einfach in den Müll, nur weil der Mann oder die Frau, keinen Sex mehr „machen“ kann.